Die erste Orgel in der Michelner Kirche wurde 1753 von Johann Jacob Schramm erbaut. Zu dieser Zeit befand sich die Orgel über dem Altar, also auf der gegenüberliegenden Seite der jetzigen Orgel. Um 1888 muss der Kirchturm stabilisiert werden, die Sparmaßnahmen aus der Gründungszeit rächen sich und der Turm ist vom Einsturz bedroht.

Neue eiserne Träger und neu gemauerte Bögen geben wieder Halt für den Turm. Die Orgel muss weichen. Es wird eine neue Orgel vom Orgelbauers Emil Müller aus Werdau an der jetzigen Stelle gebaut. Die alte Orgel war nicht mehr zu gebrauchen. Lediglich im Prospekt sind einige Verzierungen wiederverwendet worden. Die neu eingebaute pneumatischer Registriertraktur war damals neueste Technik.

1905 wird die Müller-Orgel von Alfred Schmeißer aus Rochlitz renoviert. Das Gebläse der Orgel wird auf den Kirchboden verlegt. Die Orgel ist in dieser Zeit an vielen Stellen undicht und verschlissen. Die Stimmung ist schlecht und der Holzwurm hat die Orgel erobert. Die Liste der Probleme ist lang und umfangreich, eine reine Überholung wird den Anforderungen nicht genügen.

2000 beginnt die Orgelfirma Reinhold aus Bernsdorf mit der kompletten Demontage der Orgel: Der Gebläsemotor, das Pedalwerk, beide Manuale und teilweise auch die Pfeifen werden komplett erneuert. Jede einzelne Orgelpfeife wird in der Orgelwerkstatt instand gesetzt, gereinigt und gestimmt. Gezählt werden eintausendundsechzehn Pfeifen. Die sichtbaren Pfeifen bestehen aus Zinn und dienen nicht nur der Dekoration. Fast alle dieser Prospektpfeifen sind aktiv im Betrieb.

Eine Orgel zur Freude der Gemeinde und zum Lobe Gottes!

Kirche St. Micheln Innenansicht Orgel